Umfunktionieren von EV-Ladekabeln für industrielle Anwendungen

Die rasche Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EVs) hat einen florierenden Markt für standardisierte Ladeinfrastruktur, insbesondere Ladekabel, hervorgebracht. Obwohl sie für die Anforderungen der Automobiltechnik entwickelt wurden, können EV-Ladekabel für viele andere Anwendungen, die zuverlässige, leistungsstarke Verbindungen benötigen, wiederverwendet werden.

Dieser Ansatz bietet erhebliche Vorteile. Die Investitionen der Automobiltechnikindustrie in die EV-Technologie haben die Innovation beschleunigt und gleichzeitig die Kosten gesenkt. Darüber hinaus bietet die Entwicklung des Steckverbinder-Standards für EV-Ladekabel eine schlanke Designoption, die die Interoperabilität gewährleistet.

Die EV-Ladekabel von GlobTek sind ein gutes Beispiel dafür. Diese Kabel bieten mehrere Merkmale, die sie für Nicht-EV-Anwendungen attraktiv machen:

  • Hohe Strombelastbarkeit für Leistungen bis zu Hunderten von Ampere (A) sowohl in AC- als auch in DC-Konfigurationen
  • Robuste Konstruktion, die extremen Umgebungsbedingungen, einschließlich Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und mechanischer Belastung, standhält
  • Standardisierte Anschlüsse, die mit weltweit anerkannten Ladeschnittstellen kompatibel sind und eine nahtlose Integration in verschiedene Systeme gewährleisten

Aufgrund dieser Eigenschaften eignen sich die Kabel hervorragend für viele Mittelspannungsanwendungen mit häufigen Verbindungs-/Trennungszyklen. Prominente Beispiele sind EV-ähnliche Anwendungen wie elektrische Gabelstapler und Stromversorgungssysteme an Verladedocks, bei denen mobile Systeme einen Ladeanschluss aufsuchen müssen. Die Kabel eignen sich auch für Anwendungen, die eine temporäre Stromversorgungsinfrastruktur erfordern, z. B. bei Veranstaltungen im Freien und bei Katastrophenschutzeinheiten.

Die Kabel können auch für Festinstallationen verwendet werden, was die Integration vereinfacht. Sie könnten zum Beispiel in der Robotik eingesetzt werden, um einen standardisierten Steckverbinder bereitzustellen, der den Einsatz von Automatisierungsgeräten erleichtert, ohne dass spezielle Stromkabel benötigt werden.

GlobTek-Ladekabel sind in den Konfigurationen Typ 1 (SAE J1722-2012), Typ 2 (IEC62196-3:2014) und NACS (SAE J3400/UL2251) erhältlich und eignen sich für ein breites Spektrum von Anwendungen und Ladeinfrastrukturen. Die Kabelspezifikationen sind in Tabelle 1 aufgeführt.

Tabelle 1: Die EV-Ladekabel von GlobTek bieten ansprechende Eigenschaften für industrielle Umgebungen. (Quelle der Tabelle: Kenton Williston)

Kabel für interoperable Ladestationen

Ein typisches Beispiel ist das EVC250A040EA31B50002W (Abbildung 1). Dieses 5 m lange Kabel hat an einem Ende einen Stecker vom Typ 1 und am anderen Ende vier Ringkabelschuhe. Es ist für 250 Volt AC (VAC) und 40 A ausgelegt und unterstützt eine hohe Leistungsübertragung. Mit der Schutzart IP55 und der Flammfestigkeit nach UL94V-0 ist es für die dauerhafte Installation in rauen Umgebungen geeignet. Mit einer Einsteckkraft von <100 Newton (N) und >10.000 Steckzyklen ist es für häufige Verbindungswechsel geeignet.

Abbildung 1: Das EVC250A040EA31B50002W hat einen Steckverbinder vom Typ 1 für Festinstallationen. (Bildquelle: GlobTek)

Dieses Kabel kann für die Einrichtung von industriellen Ladepunkten verwendet werden und bietet eine interoperable Lösung, die eines der Hauptprobleme in industriellen Umgebungen behebt. Heute kann jede Art von elektrifiziertem Gerät über eine eigene Ladeinfrastruktur verfügen. So können beispielsweise ein Gabelstapler und ein Hubwagen ähnliche Ladeanforderungen haben, aber nicht kompatible Stecker. Durch die Umstellung auf eine standardisierte Lösung könnten sich verschiedene Geräte eine Ladestation teilen, was die Kosten und die Komplexität der Umstellung auf batteriebetriebene Geräte reduziert.

Abnehmbare Ladekabel

Ein weiteres Beispiel ist das in Abbildung 2 gezeigte EVE480A032UA28B5000FW. Dieses 5 m lange Kabel ist an einem Ende mit einem Typ-2-Stecker und am anderen Ende mit einer Typ-2-Buchse ausgestattet. Seine elektrischen Daten sind 480 VAC und 32 A, und die Einsteckkraft liegt zwischen 50 und 100 N. Wie das EVC250A040EA31B50002W hat es eine IP55- und UL94V-0-Einstufung.

Abbildung 2: Das EVE480A032UA28B5000FW ist ein abnehmbares Typ-2-Kabel. (Bildquelle: GlobTek)

Diese Konstruktion kann als Verlängerungskabel verwendet werden, wenn der Abstand zum Ladeport variiert. So könnten beispielsweise Schiffe unterschiedlicher Größe und Konfiguration in einem Hafenbecken untergebracht werden. Es ist auch hilfreich, wenn eine vorübergehende Verbindung benötigt wird, z. B. bei Veranstaltungen im Freien.

Eingebaute Steckbuchsen

GlobTek bietet auch Steckbuchsen an, die innerhalb eines Gehäuses installiert werden können, z. B. auf der Innenseite eines Gabelstaplers oder anderer schwerer Geräte. Eine dieser Steckbuchsen ist die ESH1V0D350RA37A12001C (Abbildung 3). Sie verfügt über einen NACS-Buchsenstecker auf einer Frontplatte mit 1 m langen Kabeln, die zu blanken Leitern führen. Sie ist für 1 Kilovolt (kV) und 350 A ausgelegt und kann bei Temperaturen von -30°C bis 50°C betrieben werden.

Abbildung 3: Die ESH1V0D350RA37A12001C ist eine NACS-Steckbuchse, die in schweren Geräten installiert werden kann. (Bildquelle: GlobTek)

Diese Steckbuchsen eignen sich gut für schwere Anwendungen wie Bau-, Bergbau- und Landmaschinen. Durch ihre hohe Leistungseinstufung sind sie ideal zum schnellen Aufladen und Betreiben von Geräten mit hohem Energiebedarf wie Industrierobotern und automatischen Materialhandhabungssystemen.

Fazit

GlobTeks robuste EV-Ladekabel und Steckbuchsen bereiten Industrie und Spezialanwendungen darauf vor, vom Innovations- und Kosten-Wirkungsgrad des EV-Marktes zu profitieren. Durch die Nutzung von Fortschritten in der EV-Ladetechnologie können OEMs standardisierte, leistungsstarke Netzstecker und -buchsen in ihre Industriedesigns einbauen. Dieser Ansatz erhöht die Flexibilität, vereinfacht die Integration und verringert die Abhängigkeit von proprietären Energieversorgungslösungen.

Über den Autor

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Kenton Williston schloss sein Studium der Elektrotechnik im Jahr 2000 mit einem B.S. ab und begann seine Karriere als Benchmark-Analyst für Prozessoren. Seitdem arbeitete er als Redakteur bei der EE Times Group und half bei der Einführung und Leitung mehrerer Publikationen und Konferenzen für die Elektronikindustrie.

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